Samstag, 13. Februar 2016

Februar 2016: Feierliche Übergabe der ersten Fahrräder an AHLI

Fahrrad fahren macht selbständig - Horst bei der Übergabe der ersten Räder
 
(Red. H.Schmidt) Seit einiger Zeit hat Horst Grulke sein soziales Engagement von Dortmund nach Agadir verlegt. War es in Dortmund die Suppenküche, für die er jeden Samstag früh die Läden abfuhr und anschließend die Arbeit am Kochtopf, so sind es jetzt organisatorische Maßnahmen, die der Sozialunternehmer in Ruhestand bewältigt. Alle Kinder und Jugendliche, um die sich AHLI durch deutsche Unterstützung von Horst und seinem Team kümmert, haben eine echte Chance auf eine gesündere Zukunft. Was kann es Schlimmeres geben, als ohne jede Perspektive auf der Straße zu stranden - Opfer von Willkür und (sexueller) Gewalt zu werden. Bevor dies passiert, werden sie hoffentlich von einem der Streetworker - einem der staatlich bestellten Sozialarbeiter - aufgegriffen.
Erst dann, wenn die Gestrandeten von den Streetworkern angesprochen und in einer privaten Institution von AHLI (AHLI = Heimat) aufgekommen werden, beginnt das Engagement des ehemaligen Ruhrpottlers, Horst. Dabei geht es um die ärztliche und psychische Betreuung, schulische und berufliche Ausbildung bis hin zur Suche einer Arbeitsstelle. 
 
"Dabei unterstütze ich mit Schulmaterialien, Werkzeugen,  Werkstoffen, Lebensmitteln sowie persönlichen Dingen, wie Kleidung, Hygieneartikeln," so Horst bei einem Interview in Marokko. 
 
Ein besonderes Highlight ist die Initiative, aus gebrauchten Fahrrädern funktionierende Räder für Kinder und Jugendliche zu bauen. Vor wenigen Wochen konnte die Übergabe der ersten fünf von 27 Rädern erfolgen! Die Jugendlichen erhielten als Erste ein Rad, die besonders weite Wege von ihren Pflegefamilien bis zur Schule zu bewältigen haben. 
 
Die Beschaffung von Fahrrädern direkt in Marokko gelang in Zusammenarbeit mit einem weiteren sozial engagierten Verein. In diesem Verein arbeiten Jugendliche gebrauchte Räder auf. Die teilweise ramponierten, gebrauchten Räder werden für die besonderen Strassenverhältnisse in Marokko fit gemacht.  Die im Verein betreuten Jugendlichen lernen beim Reparieren somit gleich ein "Handwerk". Diese Jugendlichen hätten  ansonsten kaum eine Chance auf einen realen Arbeitsplatz in der Region haben. Das macht doch Hoffnung. 
 
"Schönen Abend noch!", Horst Grulke aus Agadir.